3.8 Die Antrittkraft 3.8.1 Definition Fähigkeit des Fahrers, bei maximaler Reizintensität mit sehr grosser Kraftintensität und kleiner Bewegungsintensität zu fahren. - Die Belastung erfolgt in der Regel im Wiegetritt - Stehender Start auf der bahn und Strasse (Km-Test, Verfolgung, Zeitfahren) - Antritt als Angriff oder Verteidigung bei langsamer Ausgangsgeschwindigkeit (insbesondere an Steigungen, Querfeldein)
3.8.2 Leistungsbestimmende Faktoren a) Energiegewinnung Kreatinphosphatspaltung: Kreatinphosphat ist in der Lage ein Phosphatteil an ADP abzugeben. dadurch wird dieses erneut zu ATP aufgeladen. Das Kreatinphosphat deckt den Energiebedarf der Zelle während maximal 20-30 Sekunden. b) Energievorrat und Energienachschub Kretinphosphatreserve Die ATP-Reserve erlaubt dem Rennfahrer aus dem Ruhezustand "kalt" zu starten. Dank sofort zur Verfügung stehendem Kreatinphosphat vermag er mit maximaler Anstrengung kurze zeit eine maximale Arbeitsintensität durchzuhalten. c) Kraft - abhängig vom Muskelquerschnitt (Vergrösserung durch gezieltes Krafttraining) - Muskel reagiert nach dem Alles oder Nichts-Prinzip - alle Muskeln, von der Zehe bis zu den Fingern sind direkt oder indirekt beteiligt. d) Trettechnik - Gewichtsverlagerung: Durchdrehen des Rades - Kraftdosierung: Einsatz Beuger und Strecker (Drücken und Ziehen) e) Steuertechnik - geradlinig, Feinkoordination der Muskeln im Oberkörper (ausgeprägte Oberkörpermuskulatur) f) Material - muss 100% in Ordnung sein; Stabil, robust - Schuhplatten, Schuhe, Pedalen, Vorbau, Kette, Leerlauf Kabel. (kein leichtes Material) - Übersetzung (Auswahl) g) Psyche - Motivation, Aggressivität, Adrenalinschub.
3.8.3 Entwicklung der Antrittkraft
Spezielle Belastungsmittel Strasse - Freilauf Strasse / Bahn - Starrlauf primär: Freilauf trainieren
Allgemeine Belastungsmittel ausgenommen ist der Bewegungsablauf - Muskelquerschnitt muss während dem ganzen Jahr systematisch entwickelt werden. Belastungsform / Belastungsintensität - Widerholungstraining Trainingsanfänger lange Pausen mit absoluter Erholung Reizintensität : 90 - 100% Reizdauer: 5 - 10 sec. - während der Dauer von 5 - 10 sec. mit einer Intensität von 100% wird die Funktionsgeschwindigkeit trainiert. - Während 20 - 25 sec. mit 90% Intensität wird die Entwicklung der Kretinphosphatspeicher trainiert (Entleerung, Wiederaufbau, Erweiterung) - Intervalltraining trainierte / hochtrainierte Rennfahrer: kurze Pausen, Erholung nur teilweise bis 65% Hf max. - Vergrösserung der Speicher und schnellerer Aufbau der Kretinphosphatspeicher - Mindestdauer 12 - 25 sec. --> Tretfrequenz klein --> Kraft maximal 3.8.4 Methodisches Vorgehen a) Spezielles Belastungsmittel (Velo) - Vorübung für die technische Bereitschaft: Antritt auf Naturstrasse, Aschenbahn oder Wiese --> erfordert gute Kraft-Dosierung, Gewichtsverlagerung für optimalen Schwerpunkt. --> ergibt grossen Erfahrungsschatz - Kurbelstellung - Beinübungen links und rechts: fördert die gleichmässige Entwicklung beider Beine. - Technikschulung: Schalten - Reaktionsvermögen: - Akustisch - Optisch "Täfeli-Antritt mit Gegner" - Trainingsform: stehender Start fliegender Start (Fast aus dem stillstand) - die speziellen Belastungsmittel wirken nur erhaltend - spezifische Leistungsfaktoren, die vorgängig zu trainieren sind: - Dauerleistungsvermögen - Grundlagen der Trettechnik - Schnelligkeit - Kritisches Dauerleistungsvermögen - Schnelligkeitsausdauer mittel und hoch - Schnellkraft - Kraft
b) Allgemeine Belastungsmittel - sorgen für die Weiterentwicklung und Steigerung in punkto Muskelquerschnitt - Fachkondition - Krafttraining - dabei soll der passive Bewegungsapparat nicht vergessen werden, denn Sehnen, Bänder und Knochen brauchen 3 mal so lange wie die Anpassung der Muskulatur (Störungen des Knochenbaues im Wachstumsalter) --> tägliche Gymnastik Leistungsfähigkeit des Athleten darstellen. Die nachfolgende Erholungsphase führt zu biologischen Anpassungsvorgängen, welche den Formanstieg charakterisieren. |