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Schnelle Muskeln
Beinmuskeln

Biologie 
5.1.9.3-1 Muskeln

Es ist allgemein bekannt, dass schnelle Muskelbewegungen mit einem höheren Anteil an FT-Fasern in den Beinmuskeln einhergeht. Bei dieser Ausgangslage und den entsprechenden Erläuterungen in der bekannten Literatur wurde der Gestaltung der Faserform nur eine untergeordnete Bedeutung beigemessen. Eine Japanische Arbeitsgruppe hatte aber gerade über diese Fragenstellung eine Untersuchung gemacht. Sie stellten dabei fest, dass die Kontraktionsgeschwindigkeit eines Muskels entscheidend von der Faszikellänge und dem Fiederungswinkel abhängig sind. 

Jede einzelne Muskelfaser ist von einem feinen Bindegewebsmantel umhüllt, dem Endomysium. Mehrere Muskelfasern sind durch stärkere Bindegewebssepten, dem Perimysium, zu Muskelfaserbündeln zusammengefasst. und jeder einzelne anatomisch bekannte Muskel (bestehend aus vielen Muskelfaserbündel) besitzt eine äussere Bindegewebehülle, das Epimysium. Das Epimysium mit der weiter aussen aufliegenden Muskelfaszie (Muskelhülle) hält die Muskeln in seiner anatomischen Form. Zusammen mit Ausläufern von Perimysien und Endomysien setzt sich die Muskelfaszie am Muskelende als sehne aus straffem kollagenem Bindegewebe fort, die dann in der Regel an einem Knochen ansetzt.   [23]

Der Fiederungswinkel ist die Winkelabweichung zwischen der Wirkungsrichtung des Muskels und der Längsachse der Fasern.

Die Untersuchung wurde an 100 m Sprintern aus der Leichtathletik gemacht. Dabei wurden in der Gruppe 1 Sprinter mit einer Bestzeit von 10.0 - 10.9 und in der Gruppe 2 ausgewachsene Sprinter mit einer Bestzeit von 11.0 bis 11.7s eingeteilt. Mit Hilfe der Ultrasonographie wurden Muskeldicke und Fiederungswinkel bestimmt und die Faszikellänge abgeschätzt.

Die Muskeldicke von Vastus lateralis und Gastrocnemius medialis waren in beiden Gruppen annähernd gleich. Die Faserdicke des Gastrocnemius medialis waren in der Gruppe 1 (besseren Sprinter) grösser. Der Fiederungswinkel war bei der Gruppe 1 kleiner, und die Faszikellänge grösser. Diese Unterschiede korrelierten sogar mit den Sprintleistungen der untersuchten Spitzensportler. Das bedeutet, dass, die Gesamtleistung in Schnellkraftbereich von der Faszikellänge der beteiligten Muskeln und von den Fiederungswinkeln abhängig sind.

Ob Faszikellänge und Fiederungswinkel genetisch bedingte grössen sind, oder ob eine Adaption infolge zielgerichtetem Training erfolgt ist noch nicht schlüssig bewiesen. Die Vermutung dass eine Adaption aber stattfindet ist aber gross.

Quellen: [22]  [23]

 
 
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01.01.2008                          © Copyright 1995-2008 msporting.com. All rights reserved.